Leidest auch Du an AHVS?
Unter der Abkürzung AHVS, versteht man akutes Headshot-Vermeidungs-Syndrom. So umfassend die Fortschritte der modernen Medizin in vielen Bereichen heute sind, tappt sie in diesem Forschungsfeld noch etwas im Dunkeln: noch immer vermeiden überdurchschnittlich viele Personen unterschiedlichen Alters den Besuch beim Fotografen, anstatt ihren Headshot up to Date zu halten. Die Dunkelziffer der an diesem als AHVS bekannten Syndrom leidenden Personen scheint entgegen ersten Schätzungen nun doch für Sorgenfalten auf so mancher Forscherstirn zu sorgen.
Was die Ergründung dieses Phänomens so schwierig macht, ist der Umstand, dass es sich kaum auf spezifische Bevölkerungsgruppen eingrenzen lässt. Es tritt quer durch alle Bevölkerungsschichten auf, unabhängig von Alter oder Geschlecht, städtischer oder ländlicher Umgebung – auch scheint kein signifikanter Zusammenhang zu Bildungsgrad oder familiärer Vorbelastung nachweisbar zu sein.
Betroffene klagen über unterschiedliche Symptome im Zusammenhang mit AHVS: beispielsweise Hitzewallungen bei dem Wort Businessportrait, angstähnliche Zustände beim Anblick eines Fotoapparates oder zwanghaftes Prokrastinieren des Termins im Fotostudio.
Großteils ist den Personen durchaus die Bedeutung eines professionell gestalteten Headshots als grundlegendes Element eines wirkungsvollen Online-Profils zwar bewusst – trotzdem finden sie wider besseren Wissens unzählige Gründe, eine nötige Headshot-Session aufzuschieben.
Auch wenn die Form der Übertragung bislang gänzlich ungeklärt ist, haben neueste Untersuchungen ergeben, dass es jedenfalls gemeinsame Faktoren gibt, die die Entstehung von AHVS begünstigen. So hatte eine überwiegende Mehrheit der Betroffenen enttäuschende Erfahrungen mit Fotograf*innen in der Vergangenheit und scheuen daher weitere Versuche. Resultierend daraus finden sich auf Plattformen wie z. B. LinkedIn beängstigend viele mangelnd belichtete Selfies und unscharfe Ausschnitte aus Familien- oder Urlaubsfotos.
Nun haben es sich manche engagierte Headshot-Fotograf*innen zur Aufgabe gemacht, in enger Zusammenarbeit mit der Forschung diesem Phänomen entgegenzuwirken. Ihr therapeutischer Ansatz umfasst fundierte Methoden, den fotografierten Personen behutsam ihre Angst vor der Linse zu nehmen. Konkret wird gezieltes Coaching und geduldige Anleitung eingesetzt, kombiniert mit professioneller, der jeweiligen Person und dem Zweck angepasster Beleuchtung, um jedem Hauttyp und gewünschtem Look gerecht zu werden.
Folgende Maßnahmen im Zuge dieser neuartigen Therapie erweisen sich ersten Erkenntnissen zufolge überdies als zielführend:
- ein ausführliches Erstgespräch (idealerweise telefonisch aus sicherer Distanz) um behutsam darauf vorzubereiten, was in der Session zu erwarten sein wird, sowie Styling- oder MakeUp-Fragen zu klären.
- ein großzügig bemessener Zeitrahmen für die jeweilige Session und eine möglichst entspannte und humorvolle Atmosphäre
- Ausdruckscoaching und gezielte Anleitung, die es der fotografierten Person ermöglicht, natürlich und selbstbewusst zu wirken
- direkte Erfolgskontrolle während des Shootings auf dem Monitor, um noch während der „Therapie“ zu lernen, was vor der Kamera funktioniert und was nicht
- mehrmalige Outfitwechsel, um eine Variation an Looks und Stimmungen abzudecken, von förmlich bis Komfortzone
- professionelle Bildretusche, die subtil die Stärken der jeweiligen Person hervorkehrt ohne unnatürlich zu wirken
Die ersten Ergebnisse sind laut Expert*innen äußerst vielversprechend. In vielen Fällen wurde nach der Behandlung von Vergnügen während der Headshot-Session, vereinzelt sogar von Steigerung des Selbstwertes berichtet. Jedenfalls ist eine überdurchschnittliche Zufriedenheit mit den erhaltenen Headshots feststellbar.
Wenn also auch Du unter genannten Symptomen leidest, oder gar AHVS bereits nachgewiesen wurde – es besteht Hoffnung auf Heilung. Es gilt lediglich, die Augen nach Fotograf*innen offen zu halten, die diesen neuartigen therapeutischen Ansatz verfolgen. Im besonderen gilt dies für spezialisierte Headshot-Fotograf*innen, die unermüdlich daran arbeiten, ihre Therapiemethoden weiterzuentwickeln und alles daran setzen, dass das Headshotvermeidungssyndrom so bald wie möglich der Vergangenheit angehört.
PS: Ich möchte findigen Plagiatsjägern gleich zuvor kommen und an dieser Stelle ein großes Dankeschön an einen großartigen Fotografen-Kollegen aus der Headshot-Crew aussprechen: Barry Braunstein, der mir in der ihm eigenen Großzügigkeit die Erlaubnis gab, seine originelle Idee für diesen Artikel zu übernehmen!
I would like to thank Barry Braunstein for letting me share his original idea for this article!